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Finnmark, die Samen und Finnland.

"Wir leben also in diesen steinigen Bergen.

Vor uns das Eismeer. Hinter uns die Gedanken

wie eisige Meere. Aber das ist unser Land."

Nils-Aslak Valkeapäa


Es ging wieder die Strecke bis Alta zurück. Wir ließen die Berge und den Nordkaptunnel ohne Probleme hinter uns.

Langsam Richtung Heimat, jede Sekunde in dem vollen Genuss dieser einzigartigen Landschaft. Alles tief eingebrannt in unserer Seele. Nie vergessen.






Uns begegneten viele Rentierherden.

In dieser kargen Landschaft finden sich auch immer wieder Häuser.

Hier wird gewohnt und gelebt, deswegen waren wir in dieser Einsamkeit auch nie alleine unterwegs.

Samen (Sameh), was übersetzt ungefähr Sumpfleute bedeutet.

Für die Sameh ist der Name Lappe eine Beleidigung, weil es übersetzt "Ausgestoßener" bedeutet.

Stand 2020 lebten rund 70.000 Samen in Nordeuropa. 25.000 in Finnmark, 17.000 in Schweden, 5700 in Finnland und 2000 in Russland.

Ehemals als Normaden, die ihren Rentieren folgten, leben derzeit ca. 7 % von der traditionellen Rentierzucht.

König Olav V. von Norwegen eröffnete 1989 ein samisches Parlament, welches sich mit den wichtigen Fragen der Samen in Norwegen beschäftigt.





Hjem - Zuhause am Ende der Welt








Kautokeino ("Mitte des Weges"), die "Rentierstadt".

Großflächig und dünn besiedelt leben heute noch viele Samen von der Rentierzucht. Zudem hat das Rentier für die samische Kultur und Tradition eine große Bedeutung.

Ca. 70.000 Rentiere, die im Sommer auf den Weidegründen im Norden sind.

Es gibt eine Sami-Hochschule, Kultur- und Forschungszentrum.

Der absolute Höhepunkt findet zu Ostern statt. Ein großes Volksfest mit dem Rentierschlitten-Weltcup.

Das werde ich irgendwann in meinem Leben gerne mal erleben ...


Der berühmteste Einwohner: Filmregisseur Nils Gaup (Pathfinder/ Die Rache des Fährtensuchers).

Der Film ist alleine wegen der Natur sehenswert und spielt in der Nähe Kautokeino. Wilde Verfolgungsjagden. Der erste samische Kinofilm.

Filmmusik vom berühmten Nils-Aslak, der auch eine Filmrolle spielte.



Juhls Silver Gallery


Ein magischer Ort, den ich auch wieder alleine besuchen durfte.

Pepper und Micki ruhten sich aus.

Eine tiefe, ruhige und kreative Stimmung lag an diesem Ort.

Aufgebaut vom Ehepaar Frank und Regine Juhl über Jahrzehnte,

mit einem tiefen Interesse an den Menschen und ihren Traditionen.


Mit ganz viel Mut und Einsatz entwickelte sich ein Ort der Begegnung, der Kultur und Tradition. Ein Ort für und mit Kunst. Ausstellung, Verkauf und Arbeitsort.


Es war so fantastisch. Ganz freundliche Menschen und ich bekam eine schöne Führung mit vielen Berichten und Geschichten.

Ein Lebenswerk.




Ein Ort fürs Finden gemacht.

Die Samen haben eine ganz nahe Beziehung zu ihren Tieren. Sie leben auch mit im Haus.

Spannend ist auch die Mythologie und die Seelenwanderung.

Ich nehme so vieles mit.

Verliebt.


Während ich da war, arbeitete Frau Juhl an ihrem Wandmosaik,

Herr Juhl war verstorben und die Tochter führt diesen Ort weiter.


Wer gerne mehr sehen will, auch von oben und die Tochter hören möchte, sie spricht Deutsch, dann hier:



Pepper und Micki warteten und wir machten uns auf Richtung Finnland.

Als Grenze findet sich nur ein 300 km langer Rentierzaun.

Der Ort heißt Kivilompolo.


Finnland


Enontekiö - wir fahren durch.

(Geburtsort von Nils-Aslak)


Durch den Nationalpark Pallas - Yllästunturi kommen wir durch Muonio.

Die Landschaft ist zuerst durch Kiefernwäldern und dann durch Moore geprägt.

Wir empfinden es als wunderschön, aber es ist kalt.


Am Nachmittag fuhren wir am Pallastunturi-Gebirge vorbei und befanden uns in Wintersportgebieten.


Vor uns der Berg Levi und wir in Sirkka.

Es war kalt und ich wollte nicht mehr im Bulli schlafen.

Ich brauchte eine Pause.

Ein Zimmer mit Bad. Ein Traum.

Wir mieteten uns eine kleine Hütte mit Kamin. Wärmten uns auf, machten einen Abendspaziergang und genossen Pizza und finnisches Fernsehen.

Die minus 6 Grad in der Nacht waren uns egal.



Am nächsten Morgen war tiefer Winter. Ich war froh über die Handschuhe.

Beim Spaziergang um den "Göttersee" waren wir wie verzaubert.


Bei einem Grad und Schneeflocken fuhren wir weiter.

Dem Schnee hoffentlich davon.


Über Kittilä und Kaukonen erreichten wir Rovaniemi.

Finnische Polarkreisgrenze und Wohnort des Weihnachtsmannes.

Dem Schnee zwar weggefahren war es nass, kalt und dunkel.

Nach der schönen, warmen Autofahrt wollte Peppi nicht aus dem Bulli.

Kurze Erkundungstour brachte die Erkenntnis, dass es uns nicht weihnachtlich warm wurde. Schnell weiterfahren.

Den Weihnachtsmann haben wir nicht gesehen.


Dafür hatten sich nun die Kolleg*innen aus Kemi (Open Dialog) gemeldet und boten uns ein Treffen an. Ich entschied aber nach Wetter und unserer Lage und musste das Treffen leider absagen. Die nächsten Tage sollte es kalt und nass bleiben und wir hätten eine Woche in Kemi auf dem Campingplatz auf den Termin warten müssen. Das wäre für uns zu kalt und zu lang gewesen.

Micki soff auch nur noch Öl jeden Tag und so war die Entscheidung klar.


Eine wahnsinnig, tolle Reise! Die Beste und mit viel Glück.

Aber jetzt nach Hause, auf direkten Weg in die Heimat.

Südfinnland machen wir nächstes Jahr.

Kurs Tornio und dann über Schweden, die kürzeste Strecke heim.


Wie wir wirklich ankamen und was wir mitnahmen, folgt demnächst.


Viele Grüße Micki, Pepper und Tina

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