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Das Nordkap.




Das Ankommen am Nordkap muss Mensch sich erst verdienen.

Die Landschaft ist zwar herrlich, aber die letzten 100 km habe es in sich.

Es geht immer höher. Heißt Anstiege.

Bevor wir auf die Insel Mageroya kamen absolvierten wir noch kurz 25 km Serpentinen durch die Hochebene, um dann durch den Nordkaptunnel auf die Insel zu gelangen.

Bei dem Tunnel wurde mir schlecht, auch weil ich wusste, dass wir diese Strecke wieder zurückmussten.

Es ist der nördlichste Unterseetunnel der Welt und der drittlängste Unterseetunnel in Europa. 7 km, 212 m unter dem Meeresspiegel, 10 % Anstieg und wieder Abstieg.

Arme Micki.

Wir waren so kurz davor, wir mussten alle durch.

Gott sei Dank konnten wir im zweiten und dritten Gang schön hoch tuckern und kein drängender Lkw oder Auto war hinter uns.

Auf der Insel kamen noch zwei enge und schlecht beleuchtete Tunnel, aber wir hatten Glück. Kein Gegenverkehr.

Dann waren es noch ca. 40 km.

Wir machten zur Erholung aller eine Pause in Honningsvag. Nördlichstes Fischerdorf Europas, aber da oben ist alles das Nördlichste.

Tanken, Öl nachgegossen, Micki und Peppi gestreichelt und gut zugesprochen.

Die letzten Serpentinen nahmen wir dann auch noch.

Wir waren da.

Erkundungstour. Erholung.







Das Monument "Kinder der Erde".

Es wurde von Kindern aus sieben Ländern geschaffen und soll Hoffnung, Freude und Freundschaft symbolisieren.




Dann war Zeit, sich drinnen wieder etwas aufzuwärmen und Geschichte zu besichtigen.

Im Zweiten Weltkrieg war hier richtig was los. Hochumkämpfter Punkt mit Spionen, U-Booten …


Zum Abschluss gab es den teuersten Prosecco meines Lebens auf meinen Geburtstag und das Ankommen.

Was für ein Tag.



Peppi hatte auch noch einen Kuchen für mich. Große Liebe.



Dann ging sie unter, die Sonne. Was für ein Abend!








Müde waren wir, warm eingepackt, eingeschlafen.

Wurden wir doch durch eine Unruhe außerhalb geweckt.

Großes Aufsehen und Gemurmel.

Und da waren sie, noch rechtzeitig. Die Nordlichter oder auch Polarlichter genannt. Wirklich bezaubernd.


Die Bilder sind aus dem Bus durch eine Plastikfensterscheibe gemacht worden.

Es war zu kalt. Ich bin dafür nicht mehr herausgeklettert.

Wie einige Menschen, die auch für die hellen Punkte am Boden verantwortlich sind.



Der Morgen kam und die Sonne ging wieder auf.

Was hatten wir nicht wieder Glück mit dem Wetter!



Die Nacht war kalt gewesen. Gefühlt kälter als 5 Grad, wahrscheinlich durch die freie Lage und den Wind. Eisig. Also viel später hätten wir nicht kommen dürfen.

Im Winter ist die letzte Strecke von 13 km nur im Konvoi befahrbar und ansonsten gesperrt.

Uns half nur Recken, Strecken und Bewegung. Auf!


Bis hier waren wir gekommen. Wer hätte es gedacht?

Aber wir mussten auch noch zurückkommen.

Ich machte mir wirklich Sorgen wegen Micki.

Wir wollten eigentlich noch bis zur russischen Grenze fahren und dann durch Finnland über die Balkanstaaten nach Hause.

Es war mir zu heiß.

Wir waren angekommen, aber wir mussten auch zurück.

Außerdem war die Finnisch/ Russische Grenze durch den Ukrainekrieg heikel geworden.

Der Winter kam mit großen Schritten hier oben an und wir mussten noch durch die finnischen Berge.

Ich entschied erst mal, die Fahrt zur Grenze zu lassen. Schweren Herzens.

Wir nahmen direkten Kurs Richtung Süden auf, aber auf jeden Fall durch die Finnmark nach Kautokeino und Rovaniemi.

Ich wollte unbedingt noch etwas von den Samen sehen und mitbekommen.

Obendrein hatten wir noch einen Termin in Kemi bei den "Open-Dialog" Menschen offen.

Route über Finnland ca. 1 Tag und 4 Stunden (2483 km) ohne Pausen.


So machen wir uns auf den Weg, mit dem festen Vorhaben nicht in den Schnee zu kommen und/ oder liegenzubleiben.


Grüße von den drei Verwegenen.




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